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Eigentlich ist IBAN schon da – auf Kontoauszügen, auf manchen Bankkarten und beim Online-Banking stößt man bereits auf sie. Gemeint ist die International Bank Account-Number, kurz IBAN, eine internationale Bankkontonummer, mit der künftig der internationale Zahlungsverkehr vereinfacht und standardisiert werden soll. Wir stellen Ihnen die Neuerung vor.
Gutes Gedächtnis gefragt
Bisher war es gar nicht so schwer, sich seine Kontonummer zu merken. Manche Bankkunden kamen gar mit fünf bis sechs Ziffern aus. Außerdem hat jede Bank eine eigene Bankleitzahl. Das wird künftig anders sein, hat die EU-Kommission beschlossen. Um Standards zu schaffen und Überweisungen länderübergreifend zu vereinfachen, wird jedes Konto eindeutig über eine maximal 34 Stellen umfassende IBAN zu identifizieren sein. Die Anzahl der Stellen variiert von Land zu Land. Deutsche Bankkunden werden sich künftig an eine 22-stellige IBAN gewöhnen müssen. Kaum wurde das bekannt, ging ein Aufschrei durchs Land: „Das kann sich doch kein Mensch merken! Es wird ein Chaos geben!“ und der Ausdruck „IBAN, die Schreckliche“ entstand. Aber man erinnere sich an die Prophezeiungen von Anarchie und Untergang, als 1993 die neuen fünfstelligen Postleitzahlen eingeführt wurden. Wir haben auch das gut gemeistert!
Einheitlicher Aufbau der IBAN
Was zunächst unüberschaubar klingt, lässt sich bei genauerem Hinsehen logisch aufschlüsseln: Es beginnt mit zwei Buchstaben, die einem Ländercode entstammen, für Deutschland ist es DE. Es folgt eine zweistellige Prüfzahl. Dann schließt sich eine maximal 30-stellige Basic Bank Account Number (BBAN) an. Diese BBAN setzt sich in Deutschland aus der (bekannten) achtstelligen Bankleitzahl und der (bekannten) Kontonummer, die falls nötig mit vorangestellten Nullen zur Zehnstelligkeit aufgefüllt wird, zusammen. Schauen Sie doch einmal auf Ihrem Kontoauszug nach, wie Ihre IBAN lautet. Die einzige bisherige Unbekannte dürfte die zweistellige Prüfziffer sein. Gerade diese Prüfziffer ist es, die Überweisungen künftig sicherer macht: Sie ist errechnet aus allen anderen Ziffern und erlaubt man sich beim Ausfüllen künftig versehentlich einen Zahlendreher, so erkennt der Computer, dass etwas nicht stimmt und führt die Überweisung nicht durch.
Schnelle Umsetzung geplant
Der Vorteil liegt auf der Hand: Grenzüberschreitende Geldtransaktionen werden vereinfacht und deutlich beschleunigt. Viele Geschäftsleute, aber auch Privatkunden, unterhalten zurzeit mehrere Konten in verschiedenen Ländern, für sie ist die Einführung des neuen IBAN-Systems eine deutliche Erleichterung und es hilft, Kosten zu sparen. Spätestens Anfang 2013, so sehen es die Pläne der EU-Kommission vor, soll bei Überweisungen, egal on national oder ins Ausland, Schluss sein mit nationalen Kontonummern, bei Lastschriften spricht man von der Umsetzung bis 2014. Allerdings sieht die Bankenbranche diesen Fahrplan als zu schnell an und fordert deutlich mehr Zeit zur Umsetzung.
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