Wenn es um Virenschutz geht, wurden Nutzer von Windows oft im Regen stehen gelassen und mussten sich selber um die Sicherheit auf ihrem PC kümmern. Dass das nicht die feine englische Art ist, hat sich mittlerweile wohl so weit herumgesprochen, dass das neue Windows 8 von Microsoft mit einem eigenen Virenschutz ausgestattet wird. Diese Virenschutz-Software, die in Windows 8 ab Werk im Paket mit drin ist, heißt Defender.
Leistung des integrierten Virenschutzprogramms
Im Vergleich zu anderen Anti-Viren-Schutzprogrammen hat Defender aber immer noch Schwachstellen: im Vergleich zu Kauf-Software fängt Defender laut Tests von einschlägigen Computer-Zeitschriften nur etwa siebzig Prozent der Viren ab. Dennoch soll hier erst einmal aufgelistet werden, was es laut einer Untersuchung der Fachzeitschrift Computer Bild leistet. Für den Test hat Computer Bild das neue Windows mit 475.000 Viren bombardiert und auch weitergehenden Tests unterworfen.
Das integrierte Virenschutzprogramm Defender wird dank der „Early Launch Antimalware“-Programmierung schon beim Hochfahren des PC aktiv und schaltet somit „Rootkits“ aus, die sich ebenfalls schon beim Hochfahren aktivieren und im Betriebssystem einnisten, wo sie von vielen Virenschutzprogrammen übersehen werden.
Defender ist des Weiteren auch funktionstüchtig, was alltägliche Viren (Makro-Viren) anbetrifft. Auch die Firewall ist etwas leistungsfähiger geworden als frühere Versionen für Windows, wenn auch marginal: vor dem ungewollten Versand von Daten an andere Computer schützt sie immer noch nicht.
Ein Lob sprach Computer Bild dem Programm Defender aus, was die Verlangsamung der offenen Programme auf einem Windows PC und die Schnelligkeit im Scannen der Daten betrifft.
Was Defender nicht leistet
Defender bietet ungenügende Sicherheit für Windows 8 Nutzer insbesondere da, wo am meisten Schaden angerichtet werden kann: bei Kinderschutzsperren, beim Besuch von Social Media Webseiten und beim Online-Banking.
Gerade bei Letzterem erweist sich Defender als absolut unzulänglich und Kunden müssen sich hier eine zusätzliche Anti-Viren oder Anti-Phishing Software zulegen, wenn sie der Internet-Mafia einen Strich durch die Rechnung machen wollen. Diese Investition lohnt sich wirklich, denn gerade dieser Bereich ist besonders lukrativ und daher verwenden kriminelle Hacker hierauf besonders viel Energie.
Facebook ist unter Fachleuten mittlerweile als reine Virenschleuder verrufen, und man sollte sehr vorsichtig sein, was man dort auf der Seite anklickt oder versendet. Besonders erfolgreich war unlängst ein öffentlich geposteter Link, der den Lesern die wahre Geschichte der Mondlandung versprach. Nicht nur lud man sich beim Anklicken einen Virus auf den PC, der diesen dann blockierte, beim Anklicken versandte man auch automatisch den Link an die Facebook-Seiten aller Freunde. Bis ein Opfer bemerkt hatte, dass hier ein Virus drin steckte, war es für viele der Freunde auch schon zu spät.
Empfehlungen und Alternativen
Die Zeitschrift Computerwelt Bild empfiehlt nach einem Test in diesem Jahr vier Virenschutzprogramme, die hier in der absteigenden Reihenfolge des Tests aufgelistet werden (also von Platz 1 bis Platz 4): Titanium (ca. 50 Euro, 1 Lizenz, auch als Maximum Version mit drei Lizenzen); McAfee Internet Security (ca. 70 Euro, 1 Lizenz); Kaspersky Internet Security (ca. 40 Euro, 1 Lizenz); Norton Internet Security (ca. 60 Euro, 3 Lizenzen).
Sollten Sie Kinder haben, Online-Banking machen und auf Facebook aktiv sein ist es dringend ratsam sich zusätzlich abzusichern.