Die Einführung des iPads verlieh dem Markt neue Impulse: Seit dem Erscheinen des Tablet-PCs im Frühjahr 2010 steigen die Verkaufszahlen immer weiter an. Längst haben andere Hersteller nachgezogen und mit der Entwicklung eigener Produkte begonnen. Diese erfreuen sich großer Nachfrage – und lassen den Absatz für Notebooks und herkömmliche Desktop-PCs sinken. Steht damit das Sterben herkömmlicher Computer bevor?
Verkaufszahlen im Vergleich
In den letzten drei Monaten vor Weihnachten 2010 wurden rund 90 Millionen Computer verkauft – so viele wie nie zuvor. Dann aber folgte der Einbruch: Während im ersten Quartal des Jahres 2011 immerhin noch 1.829.000 Exemplare veräußert werden konnten, waren es im ersten Quartal dieses Jahres nur noch 1.272.000 Stück. Im Gegensatz dazu verzeichnet der Tablet-PC ein großes Wachstum. Zwar weist der Consumer Electronics Marktindex (CEMIX) für das erste Quartal 2011 lediglich 177.000 Verkäufe aus, die Beliebtheit der kleinen Computer aber nahm rasch zu. So konnten im ersten Quartal 2013 insgesamt 1.226.000 Stück abgesetzt werden. Der klassische Desktop-PC wurde hingegen nur 302.000 Mal verkauft und ist damit weit abgeschlagen. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Immer mehr Menschen wenden sich der kompakten Alternative zu. Vor diesem Hintergrund ist zu erwarten, dass der Tablet-PC sich noch in diesem Jahr gegen den Laptop durchsetzt und die Spitzenposition für sich erobert.
Gründe für den Wandel
Ein wesentlicher Antrieb für die Anschaffung eines Notebooks war die schnelle Veränderung auf dem Gebiet der Rechenleistung. Durch die Einführung der Mehrkern-Prozessoren im Jahre 2006 konnte ein sehr hohes Leistungsniveau erreicht werden, das über einen wesentlich längeren Zeitraum anhält. Aus diesem Grund ist der Anreiz zum Kauf eines neuen Laptops vergleichsweise gering. Anders sieht es hingegen auf dem Segment der Smartphones und Tablet-PCs aus: Hier bietet der Markt mittlerweile eine große Auswahl in allen Preisklassen und durch die Einführung neuer Devices immer wieder Belebung. Damit kann die Motivation für den Erwerb eines neuen, leistungsstärkeren Geräts aufrecht gehalten werden. Große Bedeutung kommt schließlich auch dem veränderten Nutzerverhalten zu. Gefragt sind demnach vor allem Modelle, die für den mobilen Einsatz geeignet sind. Dank der handlichen Maße, der sofortigen Einsatzbereitschaft und der schnellen Aufgabenlösung erweisen sich Tablets hier oftmals als die bessere Alternative.
Kein Ersatz für das Notebook
Mit der Bedeutungslosigkeit wird das Notebook wohl dennoch nicht kämpfen müssen: Zwar können Tablets in vielen Bereichen überzeugen, einen adäquaten Ersatz aber stellen sie nicht dar. So lässt sich zum Beispiel das stundenlange und produktive Arbeiten auf dem professionellen Sektor nur mit klassischen Computern realisieren. Die virtuelle Tastatur des Tablet-PCs erweist sich hingegen als unpraktisch; die begrenzte Speicherkapazität ist schnell ausgeschöpft. Auch leistungshungrige Spieler und Nutzer, die sich mit der Bearbeitung von Fotos und Videos befassen, sind mit dem Kauf eines Notebooks oder Desktop-PCs besser beraten. Da diese Geräte über starke Netzteile und eine gute Kühlung verfügen, lassen sich hier die leistungsstärksten Komponenten einbauen, die auf dem Markt erhältlich sind. Mit Hybrid-Geräten wie Docking-Tablet, Slider und Convertible-Notebook versuchen die Hersteller derzeit, die Vorzüge der unterschiedlichen Computerklassen in einem Konzept zu verschmelzen und die Gunst der Anwender zu erlangen. Technisch und preislich orientieren sich die Hybriden dabei an Ultrabooks.