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Über viele Wochen kämpft man, päppelt seine eigene Spielfigur mühsam auf und stattet sie mit allerhand nützlichen Dingen aus. Und dann passiert das Unfassbare: Ein Hacker kommt und stiehlt das Spielerkonto und die Mühe der vergangenen Wochen ist verloren. Die Hersteller von Sicherheitssoftware sind sich einig: Onlinegames sind zunehmend Angriffspunkt für Datendiebe.
So kommt die schädliche Software auf den Rechner
Onlinegames boomen. Und das macht diese Spiele gerade für die sogenannten Cyberkriminellen so interessant. Namhafte Hersteller von Sicherheitssoftware führen regelmäßig Listen, in denen die von den Hackern verbreiteten „Schadcodes“ aufgeführt werden. Nach diesen Listen ist der Anteil der schädlichen Angriffe auf die reinen Spieler auf mittlerweile rund 10% angewachsen.
Wie aber gehen die Hacker vor, um Ihren Schadcode auf die Spiele-Rechner zu schleusen?
Eine relevante Rolle sollen dabei die sogenannten Drive-by-Downloads spielen. Bei dieser Technik bilden die Hacker die Originalseite des Spiele-Herstellers nach und leiten den Nutzer auf diese um, ohne dass er es merkt. Will nun der Spieler beispielsweise Zusatzfunktionen oder Updates herunterladen, gelangt die schädliche Software gleich mit auf den eigenen Rechner. Besonders geeignet sind die sogenannten Add-ons. Sie dienen dazu, die Oberfläche des Spiels nach den Bedürfnissen des Spielers einzurichten. Diese Add-ons besitzen in den häufigsten Fällen Sicherheitslücken, die die Hacker dann problemlos ausnutzen können.
Auch per E-Mail kann Gefahr lauern. In gefälschten E-Mails werden den Spielern beispielsweise neue Testversionen zum Download angeboten. Allerdings verbirgt sich hinter dem mitgelieferten Link zum Download wieder die schädliche Software der Hacker.
Ziel der Begierde
Warum werden nun aber Spieler so gezielt angegriffen? In erster Linie geht es wieder einmal darum, Kreditkartennummern und Kontodaten herauszufischen. Weiterhin sind aber die Accounts einzelner Spiele auch das Objekt der Begierde. Spieler, die ihre Figuren mit besonders vielen Ausrüstungsgegenständen versehen haben und schon hohe Charaktereigenschaften ihr Eigen nennen können, befinden sich vorwiegend in Gefahr. Hacker stehlen diese Daten und machen aus ihnen bares Geld. Tatsächlich existiert für Spiele-Konten bereits ein florierender Schwarzmarkt.
Entwarnung?
Es gibt auch eine gute Nachricht: Zwar ist die Zahl der Angriffe bedrohlich gestiegen, aber nur ein Bruchteil der Angriffe hat für die Hacker aber letzten Endes zum Ziel geführt. Hinter den namhaften Onlinegames stehen große Konzerne, die jährlich immense Summen allein für die Sicherheit ihrer Produkte ausgeben. Und dieser Aufwand lohnt sich. Es können zwar immer wieder einzelne Angriffe auf Spiele-Server gelingen, hochwirksame Schutzmechanismen sorgen aber sofort dafür, dass sich schädliche Software von hier aus nicht weiter verbreiten kann. Daher sehen die Spiele-Hersteller gelassen in die Zukunft.
Fazit
Wenn auch die Sicherheitsstandards immer weiter verbessert werden, so sollte man doch nach wie vor selbst Vorsorge tragen. Eine ganz wichtige Voraussetzung ist eine stets aktuelle und gute Sicherheitssoftware auf dem eigenen Rechner.
Bei dauerhafter Verbindung mit dem Internet sollte man nicht als Administrator angemeldet sein, denn das macht den Hackern das Leben gleich noch etwas schwerer. Und wie immer gilt: Private Daten nach Möglichkeit niemandem mitteilen.
Keine Passwörter weitergeben, niemand vom Hersteller wird Sie auffordern, dieses mitteilen zu müssen. Auch sollten die Passwörter komplex genug sein, siehe:
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