Als im Jahr 1989 in Deutschland das erste in Europa installierte nationale ISDN-Netz der Deutschen Bundespost seinen Betrieb aufnahm, wurde damit das Auslaufen des seit circa 100 Jahren bestehenden analogen Telefonnetzes eingeläutet. Während in den folgenden Jahren dessen vollständige Digitalisierung realisiert wurde, begann parallel dazu in den 1990er Jahren auf der Basis neuer, mit einer hohen Rechenleistung ausgestatteten digitalen Signalprozessoren die Entwicklung der DSL-Technik. Mit den daraus entwickelten Verfahren wurde die Nutzung eines wesentlich größeren Frequenzbereiches über die Kupferkabel des bestehenden Telefonnetzes und später auch über Glasfaserkabel möglich.
DSL als Abkürzung für „Digital Subscriber Line“, das frei ins Deutsche übersetzt soviel wie „digitaler Teilnehmeranschluss“ bedeutet, stellt hohe Bandbreiten auf der Basis eines digitalen Übertragungsverfahren zur Verfügung. Der dadurch ermöglichte Aufbau einer Verbindung mit einem Provider gestattete dem Teilnehmer einen schnellen Zugang zum Internet, wobei das beanspruchte Netz eine gleichzeitige Weiterleitung der Telefonie-Datenströme erlaubte.
Damit begann die Ablösung der bisherigen langsamen Übertragungsstandards per Telefonmodem beziehungsweise ISDN durch die Technik des DSL.
Alle in der Folgezeit entwickelten DSL-Varianten bedienen sich digitaler Signale, die auf Frequenzbereichen zwischen 130 kHz und 1 MHz übertragen werden. Mittels eines sogenannten Splitters erfolgt die Trennung der Signale in die des Sprachbereichs, der Frequenzen bis 130 kHz nutzt und die des Internets. Sie werden auf der Teilnehmerseite per Kabel an ein DSL-Modem weitergeleitet.
Da die rasante Verbreitung des Internets zu einem stetig und schnell wachsenden Angebot führte, erforderte dies die ständige Weiterentwicklung der DSL-Techniken mit dem Ziel der Erhöhung der verfügbaren Datenübertragungsraten.
Um den Überblick für Privatleute nicht ganz zu verlieren, welche Anbieter welche Geschwindigkeit zu welchen Preis zur Verfügung stellen kann, gibt es im Internet einem Test & Vergleich von Internetanbietern.
Die einzelnen DSL-Techniken unterscheiden sich durch die Gestaltung ihrer Netze, die unterschiedlichen Modulationsverfahren, die verfügbare Bandbreite und ihre unterschiedlichen Einsatzgebiete.
Als wichtigste Varianten gelten ADSL, HDSL, SDSL, und VDSL.
An dieser Stelle ist anzumerken, dass die oft verwendeten Bezeichnungen „DSL über Satellit“ oder „DSL über ISDN“ keine DSL-Verfahren darstellen.
ADSL stellt bis heute die verbreitetste Breitbandzugangstechnologie für Privatkunden zum Internet dar. Mit den dabei verwendeten durchgängigen Kupfernetzen werden asymmetrische Datenübertragungsraten erreicht, die für den als Downstream bezeichneten Datenempfang praktikable Geschwindigkeiten zwischen 3 bis 16 MBit/s bereit halten und im als Upstream bezeichneten Senden von Daten Geschwindigkeiten zwischen 256 kBit/s und 1 MBit/s ermöglichen.
Bei HDSL handelt es sich um eine ältere symmetrische Variante, mit der über bis zu drei Kupferdoppeladern gleiche Datenraten im Down- und Upstream von bis zu 2 MBit/s erreichbar sind.
SDSL wird wie HDSL überwiegend im Geschäftskundenbereich und beim Anschluss von Servern genutzt und stellt ebenfalls gleiche Datenraten im Down- und Upstream bereit. Diese lassen über Kupferkabel Geschwindigkeiten von bis 2,36 MBit/s zu, über Glasfaserkabel sind je nach maximaler Reichweite Datenraten von bis zu 20 MBit/s möglich.
Mit VDSL, dem „Very High Speed DSL“ lassen sich auf der Basis von aus Glasfaser- und Kupferkabel bestehenden Hybridnetzen asymmetrische Übertragungsraten im Downstream von bis zu 100 MBit/s erzielen. Gleiche Werte sind theoretisch auch im Upstream erreichbar, werden jedoch aus praktischer Überlegung heraus wesentlich niedriger angeboten.