Häufig totgesagt gehört Bluetooth nach wie vor zu den aktuell verwendeten Techniken zur Datenübertragung. Mit Bluetooth 4.0 gelang es, neue Akzente zu setzen. Schwachstellen des Vorgängers räumt Bluetooth 4.1 nun aus. Besonders die Störungen beim Datentransfer aufgrund von Frequenzüberschneidungen wurden in Angriff genommen.
Weniger Störungen durch LTE und L2CAP
Noch vor vier Jahren anlässlich der Versteigerung der LTE-Frequenzen konnte niemand mit dem Problem rechnen, dem sich Bluetooth 4.0 stellen musste: Aufgrund der nahe beieinanderliegenden Frequenzen beider Bänder kam es immer wieder zu Überschneidungen, bei denen die Bluetooth-Übertragung auf der Strecke blieb. Die Störungen kann Bluetooth 4.1 nun erfolgreich vermeiden. Mithilfe eines Filters werden LTE-Frequenzen erkannt und anschließend ein neuer Funkkanal gesucht. Das Verfahren nennt sich »Adaptive Frequency Hopping« und erreicht eine deutlich verbesserte Übertragungsrate als Bluetooth 4.0. Gelang es früher in der Nähe von LTE-Frequenzen gerade einmal 25 Prozent der Pakete erfolgreich zu übertragen, kommen jetzt bis zu 75 Prozent beim Empfänger an. Um Schwierigkeiten wie diese unter Kontrolle zu bringen, nutzt Bluetooth eigene Übertragungsprotokolle. Mit »Low Energy« werden zukünftig Störungen im Logical Link Control and Adaptation Protocol (L2CAP) minimiert.
Connectionless Slave Broadcast
Seit 4.1 sind Gerätehersteller in der Lage, das Pairing – die Verbindung zweier Bluetooth-Geräte – in definierten Intervallen neu anzustoßen. Das lästige manuelle Pairing entfällt. Nutznießer werden besonders diejenigen sein, die Bluetooth nicht nur am PC nutzen: Für den Gebrauch von 3D-Brillen und TV-Geräten ist meist die Verbindung mehrerer Geräte notwendig. Bluetooth 4.1 hält dafür den Connectionless Slave Broadcast bereit, der auf eine Empfangsbestätigung der gesendeten Pakete verzichtet. Der störungsfreie Genuss wird möglich.
Abwärtskompatibel und flexibel
Anwender von Bluetooth 4.0 profitieren besonders von der Abwärtskompatibilität. Per kostenloser Firmware-Updates lassen sich alte Funkchips der 4.0-Generation schnell auf den neuen Standard bringen. Damit steht auch dort die Nutzung der aktuellen Architektur in vollem Umfang zur Verfügung, die nach dem Master-Slave-Prinzip funktioniert. Ein Hub (Master) und viele Endpunkte (Slaves) erleichtern die Konnektivität beispielsweise von Fitness-Armbändern mit Smartphones und mehr.