Anfang März brachte Nintendo in Gestalt der Switch seine neue Spielkonsole auf den Markt. Die fünfmonatige Marketingkampagne, die der Veröffentlichung vorausgegangen war, bewies sich als sehr erfolgreich. Die Japaner verkauften noch nie eine Konsole besser als die Switch. Vielerorts ist sie derzeit vergriffen. Bedauerlicherweise hat diese Popularität des Hybriden aus mobiler und stationärer Konsole Betrüger auf den Plan gerufen. Im Netz kursiert ein Fake-Emulator, mit dem angeblich Switch-Games gespielt werden können. Darunter befindet sich natürlich auch der Flaggschiff-Titel „The Legend of Zelda: The Breath of the Wild“.
Geschickte Betrüger wollen fünf Euro pro Monat
Um den vermeintlichen Emulator zu bewerben, zeigen die Betrüger Gameplay-Videos von Zelda. Außerdem wird auf eine Github-Seite verlinkt. Github ist eine populärer Online-Service, auf dem Software-Projekte auf Servern zur Nutzung bereitgestellt werden können. Die Seite verleiht dem Fake-Emulator so Seriosität. Wer auf der Seite allerdings den Download-Button betätigt, bezieht lediglich eine Changelog- sowie eine Readme-Datei. Immerhin wird nach aktuellem Stand keine Malware über das Angebot verteilt.
Den Betrügern geht es um etwas Anderes: Sie wollen mit dem Fake-Angebot Geld verdienen. Wer den Emulator nutzen möchte, muss ein Smartphone-Abo abschließen, das fünf Euro monatlich kostet. Das Problem: Wer sich darauf einlässt, kann nach wie vor keine Applikation downloaden.
Experten: Emulatoren können noch nicht funktionieren
IT-Experten nennen noch einen anderen Grund, weshalb man derzeit noch alle Switch-Emulatoren als Fake betrachten sollten. Das System ist neu und die Konsole ist erst sehr einigen Wochen auf dem Markt. Emulatoren können Funktionalitäten zwar sehr schnell simulieren, ein flüssiges und graphisch ansprechendes Spielerlebnis jedoch nicht. Dies kostet sehr viel Zeit und ist gerade für moderne Spiele überaus schwierig. Bis zum heutigen Tag sehen deshalb beispielsweise viele Nintendo-Emulatoren aus der N64- und GameCube-Ära sehr schlecht aus. In der Regel handelt es sich deshalb um Betrugsversuche, wenn Emulatoren zu relativ neuen Spielen angeboten werden. Legendär ist beispielsweise der vermeintliche PS3-Emulator PSeMu3, der seit Jahren ungebrochen Gamer in die Kostenfalle lockt.