Es wird oft davor gewarnt, Arzneimittel im Internet zu erwerben, da viele gefälschte Medikamente im Umlauf sind, die im schlimmsten Fall sogar eine Gefahr für Gesundheit und Leben darstellen können. Um nicht an unseriöse Anbieter zu geraten, sind daher einige Punkte zu beachten.
Seriöse Versandapotheken
Um weitgehend sicher zu sein, sollte man nicht bei jeder x-beliebigen Versandapotheke bestellen, sondern auf einige Voraussetzungen achten, die erfüllt sein sollten. So sollte man nur bei deutschen Versandapotheken kaufen, die öffentlich und nach deutschem Recht zugelassen sind, d.h. sie besitzen eine Erlaubnis zum Versandhandel gemäß Apothekengesetz. Gehören sie nachweislich zu einer niedergelassenen deutschen Apotheke, so gilt das als besonders sicher.
Die Versandapotheke sollte von einem in Deutschland approbierten Apotheker geführt werden. Ob dies der Fall ist, kann man dem Impressum entnehmen. Dort sollten außerdem Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde und Apothekenkammer stehen. Fehlt das Impressum, ist Vorsicht geboten. Auch, wenn keine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) abgedruckt sind. Davon sollte man lieber die Finger lassen.
Weiterhin sollte man darauf achten, dass nur in Deutschland zugelassene Arzneimittel angeboten werden. Kann man verschreibungspflichtige Medikamente ohne Vorlage eines ärztlichen Rezepts bestellen, kann man davon ausgehen, dass es sich um eine unseriöse Adresse handelt. Eine seriöse Versandapotheke wird die Zusendung des Originalrezepts verlangen.
Es wird grundsätzlich davon abgeraten, von ausländischen Anbietern zu kaufen. Wenn man trotzdem bestellen möchte, so sollte man sich vorher bei Krankenkassen/-versicherungen oder Verbraucherinstituten erkundigen, ob es sich um eine seriöse Adresse handelt. Beachten sollte man auch, dass im Ausland ein Medikament mit dem gleichen Namen eine andere Zusammensetzung haben kann.
Gefälschte Arzneimittel erkennen
Wie kann man aber gefälschte Arzneimittel von seriösen unterscheiden? Auf den seriösen Medikamenten ist eine Zulassungsnummer auf der Packung aufgedruckt, oft abgekürzt mit „Zul.-Nr.“. Das Kürzel „PZN“ dagegen ist nur eine Bestellnummer, die nichts über das Medikament aussagt. Fehlt daher eine Zulassungsnummer, sollte man solche Arzneimittel nicht bestellen. Ein weiteres Indiz für unseriöse Medikamente ist die Werbung mit irgendwelchen positiven Erfahrungsberichten oder eine Erfolgs- bzw. Geld-zurück-Garantie. Damit soll oft nur verschleiert werden, dass es mangels entsprechender Studien keinerlei wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit des Heilmittels gibt.
Fazit
Wer wirklich auf Nummer sicher gehen will, der kauft seine Arzneimittel ausschließlich in einer niedergelassenen deutschen Apotheke. Was nutzt es einem, wenn man ein Schnäppchen gemacht hat, das Medikament aber vielleicht keine Wirkung hat oder schlimmer noch, man hinterher davon erst richtig krank wird? Da sollte man sich fragen, was einem die Gesundheit wert ist. Außerdem erhält man in einer guten Apotheke auch eine umfassende Beratung. So kann man z.B. fragen, ob sich das Medikament mit einem anderen verträgt, das man schon einnimmt, o.ä. Dieser Service ist nicht zu unterschätzen und kann sehr hilfreich sein. Wer aber trotzdem lieber online bestellt, sollte wenigstens die Sicherheitshinweise beachten und im Zweifelsfall die Hände davon lassen.