Was bewegt Tausende von Menschen, die sich nie zuvor in ihrem Leben gesehen haben, dazu, sich an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit zu einer gemeinsamen Aktion zu treffen? Ein Flashmob.
Wikipedia nennt als Vorläufer des Flashmobs ein Projekt des niederländischen Künstlers Will Spoor zu Beginn der neunziger Jahre. Mittels Flugblättern und Telefonketten wurden Schauspieler an einen Ort in der Fußgängerzone gebeten, um dort in der Öffentlichkeit ein Stück zu proben und aufzuführen. Die Funktion der Flugblätter und des Telefons übernehmen heute soziale Netzwerke.
Ein Flashmob nimmt seinen Anfang und sein Ende scheinbar aus dem Nichts. Uneingeweihten verschließt sich oft der Sinn. Der liegt vorrangig in der gemeinsamen, in der Regel friedlichen, Aktion. Der Initiator eines Flashmobs verfolgt ein künstlerisches, seltener politisches Anliegen und inszeniert daraus eine Art Performance mit scheinbar Unbeteiligten als Protagonisten. Echte Flashmobs sind von kurzer Dauer. Oft ist nach 5 Minuten oder weniger der „Spuk“ schon wieder vorbei.
Anders verhält es sich bei ungewollten Flashmobs. Sie wurden ausgelöst durch öffentliche Bekanntgaben, wie „Ich habe Geburtstag, kommt alle zu meiner Party“. Die Botschaft, die ursprünglich nur für die Freunde gedacht war, gelangt an die breite Öffentlichkeit und alle kommen. Daraus entwickelten sich in der Vergangenheit Vorgänge, bei denen Eigentum zu Schaden kam. Die Polizei musste einschreiten und – schlussendlich – stellt der Gesetzgeber Überlegungen an, wie man sie verbieten und die Initiatoren haftbar machen kann.
Die Bereitschaft zum Mitmachen ist erstaunlich. Bei Beteiligung bis in den fünfstelligen Bereich kann man einen Flashmob durchaus als spektakulär bezeichnen.