Für Star Trek-Fans ist der Begriff „Traktorstrahl“ nur zu gut bekannt. Was jedoch nur wenige Fans des SciFi-Universums wissen: Die tatsächliche Umsetzung des Konzepts ist überaus schwierig. Gegenstände ohne Berührung anzuziehen – dies ist mehr als kompliziert. Ein Team der University of Bristol hat jüngst allerdings einen großen Schritt in die richtige Richtung geschafft. Es entwickelte einen akustischen Traktorstrahl, den jeder nachbauen kann – vorausgesetzt, ein 3D-Drucker steht zur Verfügung.
So funktioniert der akustische Traktorstrahl
Mit dem akustischen Traktorstrahl können Objekte von einigen Millimetern Größe durch die Luft bewegt werden. Die Schale des Geräts, das entfernte Ähnlichkeit mit einem Stabmixer, an den ein Lampenschirm gesteckt wurde, aufweist, besitzt 30 Ultraschwallwandler. Außerdem wurden ein Motortreiber, ein Gleichstrommotor und ein Step Up-Modul verbaut. Angetrieben wird das Ganze von einem Arduino Nano Board. In der Schale befinden sich zahlreiche Löcher, die dazu dienen, die Schallwellen zu fokussieren. Sie wurden so angeordnet, dass die Schale problemlos in einem 3D-Drucker erzeugt werden kann.
Tatsächlich hat das Team den gesamten akustischen Traktorstrahl ausschließlich aus Materialien gefertigt, die in einem entsprechenden Gerät gedruckt werden können. Für den Einsatz ist allerdings außerdem noch ein Oszilloskop notwendig. Den Bauplan hat das Team auf „Instructables“ veröffentlicht. Tatsächlich ist das aktuelle Modell schon der zweite akustische Traktorstrahl, den das Team erzeugt: Das erste Modell, das vor etwa einem Jahr erschien, war jedoch noch wesentlich größer, leistungsschwächer und unhandlicher.
Einsatz in Raumschiffen wird noch auf sich warten lassen
Star Trek-Fans werden sich aber wohl noch gedulden müssen, bis sie den Traktorstrahl tatsächlich im Einsatz mit einem Raumschiff sehen. Zum einen sind akustische Geräte im Vakuum des Alls allgemein problematisch, zum anderen muss der Traktorstrahl noch weitaus leistungsstärker werden, um einen praktischen Nutzen zu entwickeln. Auf der Erde könnte er allerdings schneller nützlich werden – insbesondere im medizinischen Bereich bei Operationen scheinen einige Einsätze denkbar zu sein.