Wer sich in diesen Tagen eine neue Grafikkarte zulegen möchte, wird mit überraschend hohen Preisen für diese Computerkomponenten konfrontiert. Davon sind sowohl AMD als auch Nvidia betroffen. Schuld ist das eifrige Schürfen der Kryptowährung Ethereum.
Ethereum gehört zu den wichtigsten Kryptowährungen gleich nach Bitcoin und weist eine Besonderheit auf: Das Mining ist hier mithilfe der Grafikkarte im Rechner möglich. Um beim Mining eine bessere Ausbeute zu erreichen, decken sich weltweit Käufer mit schnellen Grafikkarten ein, was erhebliche Auswirkungen auf deren Verfügbarkeit hat. Viele Modelle der großen Hersteller AMD und Nvidia sind schlicht nicht mehr lieferbar, die Preise ziehen stark an. Aufpreise von 100 Euro und mehr sind bereits zu beobachten. Beliebt sind bei den Käufern zum Beispiel Modelle wie die GTX 1060 oder die GTX 1070 von Nvidia. Radeon-Karten stehen in dem Ruf, die notwendigen Berechnungen für das Ethereum-Mining sogar noch etwas besser erledigen zu können.
Nicht nur Grafikkartenhersteller profitieren
Von der hohen Nachfrage nach Grafikkarten für das Ethereum-Mining profitieren aber nicht nur die Hersteller der Grafikkarten. Eine GPU ist für sich genommen schließlich noch nicht lauffähig, sondern muss in einem passenden PC verbaut werden. Aus diesem Grund steigt zum Beispiel auch die Nachfrage nach Hauptplatinen, wovon Unternehmen wie Asus oder MSI und viele andere profitieren. Je mehr Slots die Platine bietet, desto begehrter ist sie bei den Käufern. Schließlich lassen sich auf solchen Platinen gleich mehrere Grafikkarten verbauen und damit das Mining beschleunigen. Asus bietet mit der Z270 eine Platine an, auf der sich ganze acht GPUs montieren lassen. Die Käufer schrecken hier selbst vor den steigenden Preisen für solche Mainboards nicht zurück, die Nachfrage steigt sogar noch.
Ethereum-Preis befindet sich bereits im Sinken
Fraglich ist jedoch, wie lange der Hype noch anhält. Bereits im Juni ließ sich beobachten, dass sich der Preis für die Kryptowährung Ethereum von seinem Höchststand schon wieder entfernt. Lag die Währung einst bei einem Preis von 350 Euro, ist dieser mittlerweile auf 200 Euro gefallen. Nicht wenige Miner stellen irgendwann fest, dass die hohen Stromkosten für den Betrieb der Grafikkarten einen nicht zu vernachlässigenden Faktor darstellen und dass die Schürfanforderungen mit der Zeit zunehmen.