Die Preise für Festplatten sind in den letzten Wochen rasant gestiegen. Der Grund ist das Jahrhundert-Hochwasser, mit dem Thailand zu kämpfen hat. Denn in dem südostasiatischen Land sind viele Produktionsstätten angesiedelt. Vor allem weite Teile um die Region Bangkok stehen unter Wasser. Hersteller wie Western Digital oder Toshiba fertigen unter anderem in dieser Krisenregion. Beide Konzerne mussten bereits Werke aufgrund der Überflutungen schließen. Ein zusätzliches Problem: Zulieferfirmen können auch nicht mehr produzieren. So kommen beispielsweise Festplattenaufhängungen und Spindeln gleichfalls aus der betroffenen Region. Daher sind von der Katastrophe auch Firmen betroffen, die selbst keine Werke dort haben.
Die Folge sind Produktionsausfälle und Lieferengpässe. Festplatten sind zum gegewärtigen Zeitpunkt teilweise doppelt, manchmal sogar dreifach teurer als gewöhnlich – wenn sie überhaupt lieferbar sind. Dass die Waren gerade vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft knapp sind, macht den Herstellern Sorgen. Western Digital beispielsweise hat bereits angekündigt, dass es die Nachfrage im aktuellen Quartal wahrscheinlich nicht decken kann.
Vorläufig sieht es also schlecht aus für Festplattenkäufer. Die Zeitschrift c`t rät den technisch versierten unter ihren Lesern, externe USB-Festplatten mit etwas Bastelei zum internen Laufwerk umzufunktionieren. Der Nachteil ist allerdings das Erlöschen der Gewährleistung. Wer das nicht riskieren möchte, kann auch die Marke wechseln: So ist Seagate zur Zeit etwas weniger betroffen als andere Hersteller, weil das Unternehmen in der Krisenregion keine Werke unterhält. Es ist allerdings auch auf die dortigen Zulieferer angewiesen, sodass auch Seagate langfristig weniger produzieren wird als üblich. Ansonsten hilft nur warten: Mit einer Erholung des Festplattenmarktes ist wahrscheinlich erst im zweiten Quartal 2012 wieder zu rechnen.