Home News Erst Google, jetzt Microsoft: Es wird wieder fotografiert!

Erst Google, jetzt Microsoft: Es wird wieder fotografiert!

von Kay Birkner

Es ist noch gar nicht lange her, da rollte eine Welle des Protests durch die Republik. Goolge schickte seine Fahrzeuge in alle Ecken des Landes, um Straßen und auch anliegende Häuser und Grundstücke für seine Internetdienste abzulichten. Viele Bürger wollten jedoch nicht, dass ihr Haus später für jedermann im Netz sichtbar wird. Nach langem Hin und Her konnten Betroffene letztlich die „Verpixelung“ ihrer Gebäude-Aufnahmen veranlassen. Microsoft geht nun die gleichen Wege wie Google, um für Bing Maps Bildmaterial aus ganz Deutschland zu sammeln. Betreffend der „Verpixelung“ gibt es allerdings wieder Ärger.

 

Wenn die Blicke zu detailliert sind

 

Als Google für seine Dienste die Straßenzüge nahezu aller großen Städte ablichtete und dabei natürlich auch vor Häusern und Grundstücken privater Bürger nicht Halt machte, gab es jede Menge Protest. Viele sahen darin eine Verletzung des Datenschutzes, einige Orte wollten Google verbieten, überhaupt fotografisch aktiv zu werden.

Es ging dabei nicht allen nur rein ums Prinzip, sondern darum, dass der Kriminalität mitunter Tür und Tor geöffnet werden könnten. Per hochauflösendem Google-Bild kann man nämlich in so manches Wohnzimmer schauen und sich so ein Bild über die Lebensumstände mancher Personen machen. Für Einbrecher die ideale Hilfestellung. Verständlich ist auch, dass Bürger, die ihr Anwesen aufwendig mit hohen Mauern und Zäunen schützen, nicht einfach per Internet der Öffentlichkeit zeigen wollen, was sich dahinter befindet.

 

Verpixelung bei Google und die Microsoft-Variante

 

Recht schnell hat Google eingelenkt und allen Bürgern, die ihre Häuser und Grundstücke nicht dem öffentlichen Auge preisgeben wollten, die Chance gegeben, einen Antrag auf „Verpixelung“ zu stellen. Schon vor der Veröffentlichung der betreffenden Straßenzüge wurden im Anschluss dann die entsprechenden Bereiche unkenntlich gemacht.

Microsoft verfolgt allerdings eine andere Variante bei der Umsetzung der Verpixelung. Grundsätzlich soll auch hier jedem Bürger die Chance gegeben werden, Einspruch zu erheben, allerdings erst nachdem Bilder von Haus oder Grundstück veröffentlicht worden sind. Microsoft begründet dieses Vorgehen mit einer deutlich einfacheren Umsetzung, da erheblich weniger Daten wie Name, Anschrift, etc. gesammelt werden müssten. Vermutlich geht Microsoft davon aus, dass nach einer Veröffentlichung deutlich weniger Menschen Einspruch einlegen werden, als im Vorfeld.

In Bayern, wo Microsoft in diesen Tagen seine ersten Aufnahmen macht, wird derzeit heftig diskutiert, ob dieses Vorgehen überhaupt akzeptabel sei. Der bayerische Innenminister überlegt gar, Microsoft die Veröffentlichung des Bildmaterials gänzlich zu untersagen, sofern die Möglichkeit des Vorab-Widerspruchs nicht eingeräumt wird.

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