Das Anniversary Update bietet diverse Neuerungen und Feinheiten
Das Anniversary Update von Windows 10 bietet seinen Nutzern einige neue Funkionen, wie zum Beispiel das Programm „Windows Ink“, das einen Zeichenblock beinhaltet, den man mit einem druckempfindlichen Stift nutzen kann. Dieser Stift in Kombination mit dem Programm Surface 4 Pro ist für diese und ähnliche Tablets eine echte Empfehlung und sehr sinnvoll einzusetzen. Damit auch die Viren keine Chance mehr haben, ist der Virenschutz Defender auch im Offline Modus zu nutzen, der das System von der Notfallumgebung RE jederzeit durchsuchen kann.
Auch der Web-Browser Edge kann sich über Erweiterungen freuen, denn die digitale Hilfe Cortana ist nun verständiger und kann auf Befehl sämtliche Navi-Routen auf das Smartphone schicken oder aber zum Beispiel die Musik eines bestimmten Interpreten abspielen. Dieses Zusammenspiel funktioniert allerdings nur mit einem Windows Smartphone. Benachrichtigungen werden an das Smartphone per SMS weitergeleitet. Dies gilt auch für den Akkustand und andere Nachrichten. Zudem können auch an den PC oder Laptop diese Benachrichtigungen weitergegeben werden.
Nicht nur die Aktualisierung von Version 1511 war bezeichnen, sondern auch die neue 1607 Version weist eine umfangreiche 3 GB Kapazität aus. Verbindet man sich mit einem LTE Modem oder per WLAN mit einem volumenbegrenzten Hotspot, sollte man sich sicher sein, dass die Belastung der Leitung unterbunden und als getaktete Verbindung durchgeführt wird. Microsoft bietet jedem, der die Anniversary Aktualisierung von Hand starten möchte seinen Downloader auf der Webseite an.
Die Neuerungen haben auch die Bedienung verbessert, was zum Beispiel den virtuellen Desktop betrifft. Die jeweiligen Fenster lassen sich durch den rechten Mausklick nutzen, so dass man für den Musikplayer oder den Messenger nicht immer wieder umschalten muss. Nutzt man den Tablet Modus, der das Startmenü ähnlich wie bei der Windows 8 Version aufweist und die Startseite bildschirmfüllend vergrößert, wird nun die Ansicht aller Apps über die komplette Bildschirmbreite ausgefüllt.
Mit der Version 1607 zeigen sich zudem weniger Mängel bei der Installation, als es im November der Fall mit der Version 1511 war. Hier wurden zum Beispiel bei der Installation einige der Datenschutzeinstellungen auf die Standwerte von Microsoft zurückgesetzt. Einige Makel hat das Unternehmen Microsoft trotzdem eingebaut. Die Websuche lässt sich im Startmenü nicht mehr wie vorher mit einem einfachen Klick jeweils ausschalten. Zudem können auch einige Gruppeneinstellungen nicht mehr ihre Verwendung gefunden. Damit gehen bedauerlicherweise einige liebgewonnene Funktionen verloren. Für die Bildungseinrichtung wurde allerdings eine neue Ausgabe von Windows 10 genutzt, die sich in einer werksseitigen deaktivierten Cortana zeigt. Allerdings hat Microsoft schon einige Korrekturen von Fehlern vor dem Release der Anniversary Version vorgenommen. Gleich nach der Installation kann durch ein Windows Update ein kumulativer Patch genutzt werden, der es ermöglicht, dass das Update auf die Versionsnummer 14393.10 umgesetzt werden kann.
Änderungen auch in den Gruppenrichtlinien
Zukünftig ist nicht nur die Version des Betriebssystems wie Windows 7/8 und 10 ausschlaggebend, sondern auch die Edition wie Enterprise oder Pro hat etwas mit der Anwendung der Gruppenrichtlinien zu tun. Es war immer so, dass die Admins in den Firmen mit den professionellen Ausführungen wie Enterprise und Pro die Einstellungen der Gruppenrichtlinien konfigurieren konnten und somit das Verhalten und das Aussehen des PCs mit mehreren Einstellungen vorgeben und entsprechend ändern konnten. Diese Einstellungen waren für alle Clients mit den gleichen Windows Versionen geltend. Davon ausgenommen aber waren die sogenannten Home-Versionen, der einfachsten Version unter allen zur Verfügung gestellten. Bei diesen konnten aber über einen vorhandenen Registry Schlüssel die gewünschten Einstellungen vorgenommen werden.
Mit dieser Windows 10 Ausgabe werden die Firmen-Versionen von Microsoft unterschiedlich behandelt. Mit der Version 1511 vom vergangenen November waren Einstellungen nur mit der Enterprise Edition steuerbar, wie zum Beispiel das Deaktivieren der Einstellungen im Telemetrie-Bereich oder des Stores, dem digitalen Einkaufsbereich. Microsoft möchte mit dem Anniversary Update noch öfter diese bestehenden Unterscheidungen zum Einsatz bringen. Davon betroffen sein werden die Benutzeroberfläche und damit verbunden die Anbindung an die Store Apps und dem Store selbst. Mit den Pro Ausgaben wird es nicht mehr möglich sein, dass das Verhalten zentral steuerbar ist. Zudem werden auch bisher bestehende Umwege geschlossen, wie zum Beispiel die Nutzung der Registry Schlüssel. Somit haben Unternehmen, welche in die Steuerung eingreifen möchten, diese Möglichkeit nur noch, wenn sie die um ein Vielfaches teurere Enterprise Edition einsetzen und nutzen. Dies ist allerdings nur mit dem entsprechenden Betriebssystem möglich.
Unverständnis wird dies vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen hervorrufen, die stets die Pro Version genutzt haben und nun auf die Enterprise Edition upgraden und zugreifen müssen. Die Enterprise Edition hat nicht nur den Nachteil, dass sie teurer ist, sondern es müssen auch laufende Zahlungen getätigt werden, welche über die Software Assurance gehen, dem internen Sicherungsbereich bei Microsoft. Aus diesem Grund nutzen in der Regel aus nachvollziehbaren Gründen nahezu nur große Konzerne die Enterprise Edition, die einen Unternehmensvertrag mit Microsoft haben. Damit werden die Daumenschrauben von Microsoft enger gezogen. Die kleinen Unternehmen werden ebenfalls dazu gedrängt auf die teure Enterprise Edition von Windows umzusteigen. Es ist aber nicht ersichtlich, ob diese sich dieser Einengung beugen werden. Es ist abzuwarten, wie die Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen darauf reagieren werden. Es könnte sein, dass Microsoft selbst diese Entscheidung langfristig durchaus bereuen könnte.