Die Menge an persönlichen Daten, egal ob privater oder betrieblicher Natur, nimmt fast täglich zu. Verschiedene Hilfestellungen und Tipps von Experten erleichtern den Umgang mit den Aspekten der Sicherheit im Alltag – oft wird allerdings eine besondere Situation übersehen: Vor dem Entsorgen von ausgemusterten Speichermedien müssen besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, um einen ungewünschten Zugriff auf die eigenen Daten zu verhindern.
Wie funktioniert ‘Löschen’?
Üblicherweise werden unter Windows, wie auch unter den meisten anderen Betriebssystemen Dateien bei einem Löschvorgang durch den Benutzer erstmal in einen Papierkorb verschoben. Das heißt, dass die Datei zwar aus dem Verzeichnis, in dem diese ursprünglich war, entfernt wurde – aber bei Bedarf an genau dieser Stelle wiederhergestellt werden kann. Die vermeintlich gelöschte Datei besteht auf dem Speichermedium einfach weiter, wurde nur aus dem Index entfernt. Dies ist auch daran zu erkennen, dass beim Verschieben einer größeren Datei in den Papierkorb gar kein zusätzlicher Speicherplatz auf der Festplatte frei wird.
Wenn durch die Verwaltungssoftware des Speichermediums, also im Allgemeinen der Festplatte, an einem solchen Ort zufällig keine neue Datei abgelegt wird, bestehen die Informationen der gelöschten Datei dort einfach weiter – und können dann von spezieller Software einfach wiederhergestellt werden. Dies ist regelmäßig der Fall, den Festplatten-Hersteller versuchen durch komplexe Verfahren eine gleichmäßige Ausnutzung der Kapazität des Speichermediums zu erreichen.
Richtiges Löschen
Die Wiederherstellung von gelöschten Datein wird durch mehrfaches Überschreiben des ursprünglichen Speicherortes durch andere, am besten durch zufällige Daten erreicht. Dafür gibt es verschiedene Programme, die auf verschiedenem Wege die Festplatte beschreiben. Optimal ist, wenn durch das Starten per separatem Boot-Medium mit Live-Betriebssystem die ganze Festplatte zum Überschreiben zur Verfügung steht, da nur dann auch die zentralen Tabellen wirklich gelöscht werden, in denen die Informationen zum Anfangs- und Endspeicherpunkt von einzelnen Datein geschrieben steht. Aus diesen Eckpunkten einer Datei lesen Wiederherstellungsprogramme erstmal eine Grundstruktur im System aus, und versuchen dann die Lücken zu füllen. Fehlen aber diese Punkte, ist die Wiederherstellung insgesammt deutlich erschwert. Bei einer solchen vollständigen Formatierung werden allerdings auch die Partitionen mit Recovery-Daten der Hersteller gelöscht. Ein Rücksetzen auf das ursprüngliche Betriebssystem ist dann endgültig nicht mehr möglich.
Bei modernen SSD-Speichermedien schützen aufwändige Programme das Überschreiben durch Dritt-Software, hier muss zum sicheren Überschreiben Software mit ATA-Secure Erase ausgeführt werden.
Sicherste Lösung: Physikalische Vernichtung
Grundsätzlich ist das physikalische Vernichten eines Speichermediums die absolut sichere Variante das ungewollte Auslesen von Daten zu verhindern. Hierbei ist grundsätzlich ein größerer “Schaden” besser – allerdings sollte Schutzkleidung angezogen werden und eine Gefährdung Dritter muss ausgeschlossen sein. Dann stehen Hammer und Bohrmaschine nichts im Wege.