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RFID-Technologie auf dem Weg zum Endkunden

von Kay Birkner

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RFID-Chips sind klein und unauffällig. Nicht größer als ein Fingernagel, lassen sich die kleinen Datenträger überall anbringen, wo Dinge in Bewegung sind. Wasserfest, wischfest, temperaturresistent können sie je nach Bedarf auf Wäschestücke, Glasflaschen, Pappkartons oder Maschinenteile aufgebracht werden. Auf diese Art transportieren sie Informationen dorthin wo sie gebraucht werden, und die genau zu diesem einen Teil gehören, beispielsweise schwarze Herrensocken, die im Zusammenspiel mit einer Smartphone-App nach der Wäsche melden, mit welchem Gegenstück sie zusammengehören.

 

RFID steht als Abkürzung für Radio Frequenz Identifikation und bedeutet, dass der kleine Chip produktspezifische Informationen speichern kann, die an bestimmten Lesestationen berührungs- und sichtkontaktlos per Funktechnologie wieder ausgelesen werden können. Diese Funktion hat in unterschiedlichen Logistikbereichen schon lange ihren Einsatz gefunden, für die Endkunden war sie bislang jedoch ziemlich unsichtbar. Doch nun setzen die kleinen Datenspeicher zum Sprung in die Verkaufsregale an. Schon in naher Zukunft werden sich Endkunden, mit Hilfe der RFID-Technologie beraten und beeinflussen lassen.

 

RFID liefert zusätzlich Verkaufsinformationen

Im Handel herrscht eine intensive Wettbewerbssituation. Personalkosten und Lagerlogistik sind hohe Kostenblöcke, die von jedem Händler reduziert werden wollen. Wer dennoch beratungsintensive Produkte verkaufen möchte, muss nach neuen Lösungen suchen. Aus diesem Grund entstehen neue, reaktive Kundenterminals, die ihren Kunden am POS (Point of Sales) zusätzliche Informationen, Fakten oder Werbebotschaften vermitteln können. Beispielsweise kann ein Kunde mit einer Weinflasche zum POS-Terminal gehen und das Etikett an den Sensor halten, der die einzelne Flasche erkennt. Der Kunde bekommt daraufhin ein informatives Video über das Anbaugebiet, den Erzeuger, die Qualität und weitere Produkte vorgespielt. Dieses zusätzliche Wissen ersetzt die personalintensive Beratung und hinterlässt einen positiven Eindruck beim Kunden.

 

Die intelligente Umkleidekabine

Natürlich ist diese Beratungslösung nicht nur auf Weinflaschen beschränkt, sondern kann auch für alle anderen hochwertigen Produkte wie Kaffee, Tee, Tabakwaren oder spezielle Saisonware, Sonderangebote oder Spezialitäten verwendet werden, die gezielt und innovativ beworben werden sollen. Ein weiteres Anwendungsfeld für die RFID-Technologie ist der Textilhandel. Hier kann der RFID-Chip als Verkaufsunterstützung den Kunden aktiv bei seiner Verkaufsentscheidung beraten. Dabei wird jede Umkleidekabine mit einem Sender ausgestattet, der die Informationen der Kleidungsstücke ausliest, die in dem Etikett der Ware mit Hilfe eines Transponder-Labels gespeichert sind. Kommt nun ein Kunde mit einem ausgesuchten Kleidungsstück in die Kabine, kann die moderne Umkleidekabine mit Hilfe eines Monitors Hinweise auf die Qualität, den Preis, den Lagerbestand oder weitere Vorschläge für Zubehör und Accessoires präsentieren. Natürlich lässt sich diese Verkaufsberatung nicht nur auf Textilien, sondern auch auf Schuhe, Sportgeräte oder Spielwaren übertragen. Auf diese Weise kann der Händler aktiv werben und gezielt auf einzelne Produkte hinweisen. So lassen sich die ungeliebten „Ladenhüter” reduzieren und das Verkaufspersonal entlasten.

 

Zusatznutzen für den Händler

RFID-Technologie wirkt nicht nur beim Endkundenkontakt verkaufsfördernd. Die Investition in die moderne Speichertechnologie liefert weiteren Zusatznutzen. Interessant sind vor allem die Marktdaten, die ein Handelshaus durch den Einsatz gewinnen kann. Beispielsweise lässt sich zurückverfolgen, welche Stücke anprobiert, aber nicht gekauft werden oder welche Ware bisher überhaupt nicht beachtet wird und mehr Werbung bedarf. An den Zahlen, wie oft bestimmte Information abgerufen werden, können Trends erkannt und Defizite aufgedeckt werden. Die Händler erhalten durch RFID Realtime Marktforschung zum kleinen Preis.

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