CLIQZ ist ein junger Webbrowser, der im Jahr 2015 sein Release feierte. Viele User kannten den Namen allerdings schon vorher. Das gleichnamige Münchner Unternehmen hinter dem Browser entwickelte zuvor Add Ons für Mozilla Firefox sowie diverse mobile Browser. Der Anspruch, den die Entwickler mit CLIQZ verbinden, lautet ganz unbescheiden: „Wir erfinden das Internet neu.“ Zwei wesentliche Bausteine sollen dabei helfen: Der Browser soll einen deutlichen Zugewinn an Privatsphäre bringen, zudem basiert er auf der Weisheit der Schwarmintelligenz.
Mehr Privatsphäre durch den CLIQZ-Browser
Schon Version eins des Browser enthält eine sogenannte Tracking-Blockade. Werbetreibende können auf diese Weise nicht mehr den Nutzern von einer Seite zur nächsten folgen. Informationen wie Alter, Geschlechter, Hobbys oder sonstige Vorlieben werden von dem Programm gar nicht erst erhoben. Das Team hinter CLIQZ verspricht überdies, dass man keine Daten speichere, anhand derer der Nutzer identifiziert werden kann. Man vertraute auf ein Konzept namens „Privacy by Design“. Dies bedeute, dass die gesamte Architektur von CLIQZ auf Datenschutz und Privatsphäre ausgelegt sei. IP-Adressen und andere kritische Daten würden beispielsweise automatisch gelöscht. Die Dateninfrastruktur des Browsers sei zudem mehrfach gesichert. Auf diese Weise sei „garantiert“, dass niemand etwas über das Surfverhalten des Users in Erfahrung bringen könne.
Vertrauen auf die Weisheit der Schwarmintelligenz
CLIQZ setzt zudem auf ein Konzept, das man selbst als „Human Web“ bezeichnet. Dahinter verbirgt sich das Vertrauen der Weisheit auf die Schwarmintelligenz (bzw. der „Masse“, wie der Hersteller selbst schreibt). Die Suchmaschine von CLIQZ zieht nicht die Strukturen und Inhalte der Webseiten zurate, sondern baut auf Statistiken über Webseitenbesuche und Suchanfragen auf. Aus solchen Daten wird ein Web-Index gewonnen, der für die Suchergebnisse verantwortlich ist.
Spannend dabei ist, dass diese Punkte doch in Widerspruch zu stehen scheinen: Einerseits versichert CLIQZ vollen Datenschutz und beste Privatsphäre. Andererseits gewinnt man Daten von Nutzern, um auf diesen die eigene Suchmaschine aufzubauen. CLIQZ selbst ist sich dieses Widerspruchs auch bewusst: Das Haus versichert, dass man zwar „riesige Menge von Daten“ speichere, aber keinen personenbezogenen. Vereinfacht ausgedrückt: Der Web-Index soll nicht aufgeschlüsselt werden können, nach welchen Nutzer-Daten er genau wie zustande gekommen ist. Hierbei ergibt sich allerdings von selbst die Frage, ob das Konzept auf Dauer durchhaltbar ist: Würde der Web-Index nicht beispielsweise sehr viel bessere Informationen liefern, wenn man das Alter speichert. Ein 65-Jähriger erwartet z.B. gemeinhin andere Ergebnisse, wenn er nach „Musik“ sucht, als ein 18-Jähriger.
Das Human Web von CLIQZ ist allerdings mehr als nur eine Suchmaschine. Die zugehörige Technologie bewertet auch die Sicherheit der Zielseiten. Zudem wird entschlüsselt, ob über jene Werbenetzwerke versuchen, dem Weg des Users durch das Netz zu folgen. Der CLIQZ-Browser sorgt durch stetig neue Nutzer, so lautet zumindest das Versprechen, nicht nur für bessere Suchergebnisse, sondern auch für ein sichereres Internet.
Der CLIQZ-Browser, für den keine Add-Ons bezogen werden können, steht kostenlos zum Download zur Verfügung.