In den USA war sie schon Ende 2010 Grund zur Kritik für viele Nutzer von Facebook: die automatische Gesichtserkennung. Diese Software ist in der Lage, Gesichter auf Bildern zu erkennen, die von Usern in ihr Profil geladen werden, und diese dann direkt mit den entsprechenden Personen zu verbinden. Auch in Deutschland erkennt Facebook nun Gesichter und sorgt für heftige Diskussionen bei den Datenschützern.
Was macht die Gesichtserkennung?
Facebook selbst sieht die neue Gesichtserkennung als echten Pluspunkt, insbesondere für Nutzer, die größere Mengen Bilder online stellen wollen. Die Personen, die auf diesen Bildern zu sehen sind, kann die Facebook-Software nun selbstständig erkennen und zuordnen. Das lästige manuelle Hinzufügen von Namen entfällt für den Nutzer damit vollständig. Ganz nebenbei: Facebook reagiert damit auch auf Kritik vieler Nutzer, die die manuelle Vorgehensweise als ausgesprochen lästig empfanden.
Wer will, kann in den Einstellungen zur Privatsphäre diese Funktion vollständig deaktivieren, eventuell schon vorgenommene Markierungen und Namenszuordnungen an hochgeladenen Bildern können anschließend wieder gelöscht werden.
Das sagen die Datenschützer
Kritisiert wird vor allem, dass jeder Nutzer des Dienstes fortan überall namentlich zu eingestellten Fotos genannt wird. Insbesondere, wenn Dritte Fotos online stellen, verliert der Nutzer selbst schnell die Übersicht, wo eigentlich Bilder von ihm veröffentlicht sind. Es darf daher nach Meinung von Datenschützern keine Namenszuordnung ohne die Einwilligung des Betroffenen erfolgen.
Keine neue Technik
Gesichtserkennung ist eigentlich gar nicht neu, in den gängigen Grafikprogrammen ist sie beispielsweise schon eingebaut. Auf diese Weise soll dem Nutzer geholfen werden, große Mengen an Bildern einfacher sortieren und wiederfinden zu können.
Die eigentliche automatische Gesichtserkennung in Online-Form ist auch nicht neu. Google hat einen ähnlichen Dienst bereits fertig entwickelt, nützt ihn allerdings aufgrund von Problemen mit dem Datenschutz bislang nicht. Apple nutzt diese Technologie ebenfalls in seiner Software iPhoto. Bei dieser Lösung wird der Nutzer allerdings gefragt, ob er den Dienst nutzen möchte oder nicht.