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IPv6: Internetanonymität in Gefahr?

von Kay Birkner

 

Abstract illustration of business network gridEin neuer Internet-Übertragungsstandard ruft IT-Experten auf den Plan. IPv6, der Nachfolger des Standards IPv4, soll das Problem der zu knappen Internetadressen grundlegend lösen, könnte im gleichen Zug aber auch die Anonymität im Internet abschaffen.

Warum überhaupt ein neuer Standard?

 

Der alte Standard IPv4 hat im Laufe der Zeit gewisse Probleme mit sich gebracht. Dieser Standard kann nur eine bestimmte Anzahl von Adressen vergeben, die für jedes mit dem Internet verbundene Gerät nötig sind, damit überhaupt eine Datenverbindung aufgebaut werden kann. Schon längst sind alle verfügbaren Adressen vergeben. Nur durch die Nutzung von gerade inaktiven Adressen ist es möglich, alle angeschlossenen Geräte zu bedienen. Durch den neuen Übertragungsstandard werden unzählige neue Adressen verfügbar, sodass für eine nicht absehbare Zukunft ausreichend Einzeladressen für jedes separate Gerät zur Verfügung stehen werden.

 

Und so wird ein Problem daraus

 

Praktisch ist es schon, wenn jedes Gerät seine eigene Adresse bekommt und diese auch für seine Lebensdauer behalten kann. Aber eben dieser Umstand verleiht einem Gerät ein unverwechselbares Merkmal. Und so könnte auch jeweils der Eigentümer des Geräts durch diese neue Adresse ausfindig gemacht werden. Datenschützer drängen daher nun bei den Netzbetreibern darauf, dass (wie bislang auch) bei jeder Einwahl in das Internet eine neue Adresse vergeben werden soll. Technisch wäre so dem eigentlich nötigen Datenschutz Genüge getan. Wichtigstes Kriterium für dieses Vorhaben: Kriminelle hätten es deutlich schwerer, bestimmte Personen online zu beobachten.

 

So könnte es in Zukunft funktionieren

 

Bisher gibt es keine konkreten Pläne, wie ein regelmäßiger Wechsel der IP-Adresse überhaupt aussehen könnte. Die Deutsche Telekom beispielsweise plant, Ihre Internetboxen so auszustatten, dass der Kunde selbst nach Bedarf und per Knopfdruck einfach seine vergebene IP-Adresse ändern kann. Andere Lösungsansätze sehen vor, dass zu einer vorgegebenen Zeit (beispielsweise in der Nacht) die Adresse von der Internetbox automatisch gewechselt wird. In jedem Fall wird es aber höchstwahrscheinlich so sein, dass sich die Adressvergabe bzw. der Adresswechsel, ob automatisch oder manuell, immer auf Seiten des Nutzers abspielen wird.

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